Inspirationsquelle Natur

Regelmäßige Spaziergänge in der Natur helfen nicht nur zu entspannen oder innere Blockaden zu lösen, sondern dienen auch der Kreativitätsförderung – egal ob bei Sonnenschein oder bei einer Vollmond-Wanderung. Die Natur bietet durch ihre Vielfalt den höchsten Ausdruck von Kunst. Nimm dir Zeit, um deine Wahrnehmung zu trainieren.

 

Good questions

Die Qualität der Fragen, die du dir stellst, wird auch deine Lebensqualität - früher oder später - beeinflussen:

  • Was kannst du jetzt loslassen?
  • Wie kannst du achtsam im Moment sein?
  • Was fasziniert dich besonders an der Natur, was liebst du an ihr?
  • Was kann du dazu beitragen, um die Natur - regelmäßig (und nicht nur einmal im Jahr zur Flurreinigung) und nachhaltig zu unterstützen?
  • Welche Plätze in der Natur bevorzugst du - und wie häufig besuchst du sie?
  • Welche Farben, Formen - vielleicht sogar Symbole fallen dir auf, wenn du in der Natur unterwegs bist? (Ich sehe zum Beispiel ständig Wolken in Herz oder Spiralform).

Achtsamer Spaziergang

Suche dir ein schönes Plätzchen in der Natur, wo du dich ungestört hinsetzen kannst. Schließe deine Augen. Bring deine Aufmerksamkeit zu deinem Atem. Beobachte ihn für einige Momente. Und nun atme für 4 Sekunden tief ein, halte den Atem für 7 Sekunden an und atme dann für 8 Sekunden tief aus. Wiederhole diesen Vorgang für 3 bis 4 Minuten. Dann spüre in deinen Körper und nimm die Weite und die Klarheit in dir wahr, die durch diese Yoga-Atemtechnik in dir entstanden ist.

Und nun öffne deine Augen und geh los. Für die nächsten fünf Minuten richte deine Aufmerksamkeit auf alles, was du siehst. Was siehst du? Wie hell ist es? Welche Farben? Welche Formen? Wenn Gedanken aufkommen, nimm sie wahr und lass sie wieder los – genauso, wie die Wolken am Himmel vorbeiziehen, darfst du auch deine Gedanken gehen lassen. Und fokussiere dich auf das, was deine Augen dir zeigen. - Hand auf's Herz: Wie gut tut es, den Blick mal nicht auf einen "Screen", "Bildschirm" oder "Smartphone" fixiert zu haben, sondern einfach nur in die Ferne zu schauen.

Nun richte für die nächsten fünf Minuten deine Aufmerksamkeit auf das, was du hörst. Wen hörst du? Was hörst du nahe, was in der Ferne? Welche Klänge, welche Geräusche? Was riechst du? 

Und schließlich konzentriere dich für die nächsten 5 Minuten auf deine Gefühle. Was fühlst du? Fühlst du den Boden unter deinen Füßen oder die Luft auf deinen Wangen? Wie geht es dir, nun ganz bei dir zu sein? Welche Emotionen kommen vielleicht hoch? Lass sie zu.

Zum Schluss: Sei dankbar dafür, dass du Füße hast, die dich tragen und dass du Sinne besitzt, mit denen du wahrnehmen kannst. Die Natur schenkt dir alles, was du wirklich brauchst.

 

Scribble Naturbuch

Besorge dir einen A5 oder A4 Zeichenblock sowie einen Kohle-Stift (oder nutze dein persönliches "Journal" bzw. Tagebuch). Begib dich in die Natur und gehe mit wachen, achtsamen Augen durch die Landschaft. Atme immer wieder bewusst tief ein und aus oder mache die vorher erwähnte Achtsamkeitsübung. Fühle die Luft auf deiner Haut, siehe die unterschiedlichen Farben und Formen, die dich umgeben. Dann finde ein Plätzchen, an dem du dich wohlfühlst. Das kann auf einer Wiese sein, im Wald, vor einem Baum oder in einem Park. Schließe kurz deine Augen. Um dich zu spüren, atme nochmal tief ein und aus. Fühle auch mit geschlossenen Augen, was dich umgibt und erkenne, dass auch du Teil der Natur bist. Und nun öffne deine Augen und halte in kurzen und schnellen Strichen fest, was du siehst. Lass all deine Gefühle, die hochkommen hineinfließen und denk nicht über richtig oder falsch nach. Eine Skizze dient dem schnellen Erfassen, von dem, was man sieht. Du musst auch nicht zwingend auf Details achten, außer es ist dir wichtig. Halte den Moment fest. Du musst hierfür wirklich nicht perfekt zeichnen können, vielmehr geht es darum dem Moment und der Schönheit der Natur auf DEINE Weise Ausdruck zu verleihen. Gib deinem Block oder Malbuch einen coolen Namen und lass ihn zu deinem ständigen Wegbegleiter werden. Glaub mir, wenn du in einigen Jahren darauf blickst, wirst du dich an all die Momente erinnern, als du deine Skizzen angefertigt hast... Zuhause kannst du deinem Entwurf noch einmal eine andere Lebendigkeit verleihen, in dem du ihn zum Beispiel in einer anderen Maltechnik (Acryl, Aquarell, Buntstifte,...) neu gestaltest. 

 

Falls dir das Zeichnen weniger zusagt, dann mach Fotos, drucke dir später die Bilder aus und klebe sie in ein schönes Buch, bei dem du auch deine Gedanken darunter schreiben kannst. Mach ein richtiges Natur-Tagebuch daraus und halte fest, was auch immer dich bewegt. Das können nach innen gerichtete Gedanken und Gefühle sein, die die Natur in dir hervorruft oder nach außen gerichtete Neugierde (Beobachtungen der Tier- und Pflanzenwelt). Wenn du dich lieber nur schriftlich zum Ausdruck bringen möchtest, dann halte deine Eindrücke in Form von Gedichten, Reimen, Fantasiegeschichten oder einfach nur deine Gedanken und Gefühle fest. Wenn du eher auditiv veranlagt bist, könntest du die Naturklänge mit deinem Handy aufnehmen. Auch hier ist der Vorgang derselbe: Komm bewusst in den Moment, lass die Gedankenspirale los und die Natur zu dir sprechen. Es muss auch nicht unbedingt ein Spaziergang sein. Wer es sportlicher will, kann auch Walken, Skaten, Radfahren, Joggen, Sprinten und in Pausen zwischendurch die Schönheit der Natur in sich aufnehmen.

 

Take care

Ich nehme bei jedem Spaziergang ein Säckchen und Arbeitshandschuhe mit. Wenn ich Müll entdecke, der mir beim Wandern und spazieren auffällt, sammle ich ihn ein und werfe ihn dann zuhause bei mir in den Müll. Flurreinigung kann jeder jederzeit machen. Wer die Natur liebt, wird es auch nicht ertragen können, Müll liegen zu sehen. Es kostet nicht viel Kraft, sondern lediglich Bewusstsein und aktives Handeln, das zu schützen, was man aus ganzem Herzen liebt.

 

Connecte dich mit deinen Gefühlen

Die Natur verbindet uns auch mit unserer wilden, kraftvollen und intuitiven Seite. Nichts bringt den Kreislauf besser in Schwung, als morgens barfuß durch eine Wiese zu laufen. Das wusste schon Pfarrer Kneipp oder Hildegard von Bingen. Zieh deine Schuhe aus und geh ein Stückchen barfuß – aber bewusst! Setze vorsichtig einen Schritt nach dem anderen, so kommst du nicht nur mit dir selbst in Kontakt, sondern erkennst auch rechtzeitig, falls spitze Baumnadeln oder schroffe Steine im Weg liegen.

 

Schau genau

Nimm ein Blatt oder eine Blume in die Hand und schau genau hin: Betrachte die Formen, die Farben. Sieh, die feinen Äderchen der Pflanze und ihre unterschiedlichen Farbschattierungen. Kaum jemand kann unser besser motivieren, genau beobachten zu lernen, als die Natur.

 

Werde zur Sammlerin/zum Sammler 

Sammle glatte Steine, pflücke Gräser, Getreide, Blätter, Rindenstücke, Tannenzapfen, Blumen... Glatte Steine können mit Acrylstiften (Marker Pen, wasserfeste Fineliner) oder Acrylfarben bemalt werden und im Garten als Deko dienen. Blumen, Blätter, Gräser etc. kannst du pressen, trocknen und anschließend folieren. Vorsichtig mit Leim oder Acryllack auf kleinen Leinwänden verarbeitet, hast du eine schöne Erinnerung an die verschiedenen Jahreszeiten. Natürlich eignen sich Naturmaterialien hervorragend für Collagen. Ob als einfache Dekoration, geklebt auf persönliche Briefe oder verewigt in deinem Journal - lass deine Sammelstücke zur Inspiration für deine Kunst werden.

 

Die Natur wird dir gerne zeigen, wie du kreativ sein kannst – du musst nur dein Herz und deine Augen dafür öffnen.

 

Stay wild and shine bright,

Jasmin ;-)

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