Selfcare-Routinen, die deiner Kreativität dienen

„Routinen, die Körper und Geist dienen, sind wie das Druiden-Lebens-Elixier aus Asterix und Obelix.“

 

Wer hätte gedacht, dass kleine Routinen einen so positiven und effektiven Einfluss auf die eigene Kreativität haben können? Proportional zur Kreativität steigen auch Lebensfreude und Lebensenergie durch achtsame Alltagsroutinen. Seit ich regelmäßig meine Routinen ausübe, spricht die kreative Muse laufend zu mir – Ideen und Projekte laufen von alleine. Durch die Corona-Zeit – mit all ihren Schattenseiten – durfte ich viel Neues lernen. „Zeit für mich zu haben“ erlangte eine komplett neue Bedeutung. Der Schatten der Einsamkeit führte letztendlich zu mehr Selbstliebe, Nachhaltigkeit, Kreativität und Achtsamkeit  und neuem Mut, für die eigenen Träume loszugehen.

 

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und so ist unser Gehirn programmiert „gerne“ dieselben Gedanken zu denken, dieselben Gefühle zu fühlen und dieselben Handlungen zu setzen. Um sich eine neue Gewohnheit oder einen neuen Glaubenssatz anzutrainieren, braucht man im Schnitt 21 Tage – so sind sich zumindest zahlreiche Studien einig. Die Grundsätze des Ayurveda führten mich schließlich nach und nach zu Routinen, die seither mein Leben im positivsten Sinn beeinflussen. Ayurveda ist auf eine ganzheitliche, sehr reinliche und dadurch gesundheitsorientierte Lebensweise ausgerichtet. Einige Routinen wirken auf den ersten Blick zeitintensiv, können aber mit etwas Übung und einer guten Zeiteinteilung relativ gut in den Alltag integriert werden.

Beispiele für gesunde und wohltuende Morgenroutinen:

  • Dehnen & Strecken
  • Augen morgens mit warmen Wasser reinigen
  • Zungenschaber nutzen
  • 1 Glas (warmes) Wasser (mit Zitrone, Bachblüten oder Ingwer) trinken, um den Flüssigkeitshaushalt im Körper anzukurbeln – meist fällt es schwer morgens aus den Federn zu kommen, weil ein Flüssigkeitsmangel vorherrscht
  • Yoga (oder kurze Sporteinheit) & Chi-Power-Session (Mischung aus Tai-Chi und Yoga)
  • Meditation & Atemübungen (10-15 Minuten)
  • Nasenspülung mit Nasenspülsalz & Pflege mit Nasenöl
  • Gesichtsmassage und Hautpflege
  • Dancing Routine beim Ankleiden
  • Journaln (Intention setzen, Tagesziele festlegen, Ideen, Visionen & Träume festhalten, Erfolge & Erkenntnisse aufschreiben …)

Anschließend am besten ein warmes Frühstück genießen (vor allem in den kalten Monaten des Jahres). Dabei möglichst in Ruhe essen, gemeinsam mit dem Partner oder ganz für sich. Das ständige Abscannen der Social-Media Kanäle sollte nicht Ziel einer Morgenroutine sein. Es geht darum, die Aufmerksamkeit nicht nach draußen zu lenken, sondern bei sich und seinen eigenen Bedürfnissen und Träumen zu bleiben. Die Verführung ist sonst groß, den Träumen anderer Menschen zu folgen und die eigenen dabei zu vergessen. Leg dir am besten fixe Zeiten für deine Social Media Aktivitäten fest und bleibe den Rest des Tages vollkommen bei dir!

„Bevor du morgens den Newsfeed anderer Menschen auf den Social-Media Kanälen durchscrollst – scrolle durch deinen eigenen inneren Newsfeed. Frage dich, was kann ich heute für die Erfüllung meiner Träume tun? Fokussiere dich auf deine Träume und nicht auf jene fremder Menschen.“ - Laura Malina Seiler

Im Sommer eignet sich Yoga oder Sport im Freien und im Winter bieten kurze Spaziergänge in der Natur einen kraftvollen Tagesstart. Bei Sonnenauf- und bei Sonnenuntergang sind Spaziergänge oder Sport besonders belebend. Es kann sehr inspirierend sein, jenen Moment frühmorgens zu erwischen, wo Sonne, Mond und Sterne sich gerade abwechseln – die Farben und die Energie, die hier in der Luft liegen, sind unglaublich stärkend. Im Anschluss noch ein wärmendes Getränk (damit ist jetzt nicht Punsch gemeint ;-) genießen, wie z.B. Chai-Latte, Kakao, Tee oder auch Kaffee.

 

Lebensmittel für deine Kreativität

„Eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein“ Hippokrates von Kos

Vorab: Ich bin keine Ernährungsexpertin und jeder Mensch trägt selbst die Verantwortung für seine Ernährung. Ich kann nur empfehlen, was mein Leben bereichert und zu einem vollkommen neuen Lebensgefühl geführt hat. Grundsätzlich folge ich dem Rhythmus alle 4 bis 5 Stunden etwas zu essen und gönne mir zwischendurch nur leichte Kost. Beeren beispielsweise, esse ich besonders gerne. Ich habe das Gefühl, dass diese sowohl nährend wirken als auch die Verdauung kaum belasten. Pekannüsse sind ebenso eine gute Alternative – sie sind ballaststoffreich, schmecken lecker und nähren nachhaltig. Hier meine Energie-Booster:

  • Beeren (Himbeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren,…) pur oder mit Kokosjoghurt
  • Kokosfruchtfleisch
  • Melonen
  • Avocados
  • Datteln (in Zartbitterschokolade)
  • Dunkle Bitter-Schokolade
  • Pekannüsse, Walnüsse, Macadamianüsse
  • Cranberrys
  • Kakao 
  • Chai-Latte
  • Tee: Weißer Tee, Grüner Tee, Ginseng, Ingwer-Zitrone, Chai-Tees,...
  • Goldene Milch (Kurkuma, Ingwer, Zimt, Pfeffer, Kokosöl – nach Bedarf eine Messerspitze vom Mark einer Vanilleschote in Hafermilch aufgekocht und schluckweise genossen – regt die Verdauung an, wirkt belebend, entschlackt, stärkt das Immunsystem)
  • Ingwer-Limetten-Wasser mit Kräutern oder Obst nach Saison

Je bunter du isst, desto gesünder – und kreativer lebst du (mit bunt sind also nicht Gummibärchen oder Smarties gemeint 😉)
 

Karibischer Frühstücksbrei

  • 3-4 EL Haferflocken
  • (vegane) Butter (ich finde diese hier fantastisch)
  • 2 EL Kokosmehl
  • 2 EL Kokosraspeln
  • Anis, Zimt, Mark einer Vanilleschote
  • Kokosmilch
  • Agavendicksaft (oder anderes Süßungsmittel)
  • Früchte nach Wahl & Saison

Etwas Butter in einer Pfanne schmelzen und die Haferflocken darin anrösten. Sobald ein angenehmer Röst-Geruch entsteht, Temperatur reduzieren und das Kokosmehl und die Raspeln hinzufügen. Weiter rösten lassen und schließlich nach und nach die Gewürze hinzufügen. Herdplatte abdrehen und die Zutaten mit Kokosmilch aufgießen, mit Agavendicksaft süßen und Obst nach Belieben unterrühren. Hier könnte man noch Cranberrys, Nüsse oder Kakaonibs als Topping beigeben. Am besten mit einem warmen Getränk genießen. Das Frühstück nährt und besitzt einen wundervollen karibischen Beigeschmack.

 

Ernährungsroutinen

Man schmeckt, ob mit Liebe zubereitet wurde. Hab Spaß dabei – Kochen ist ein Genuss für die Sinne. Mach dir (wenn möglich) schöne Musik oder hör einen guten Podcast und bereite dein Essen mit Liebe zum Detail zu.

 

Tidy-up

Im kreativen Prozess gibt es sowohl chaotische, wilde, unordentliche Phasen als auch Phasen, wo wieder Ordnung, Struktur und Klarheit vorhanden sein sollte. Regelmäßiges Aufräumen des eigenen Arbeitsraumes klingt zwar selbstverständlich, ist es aber nicht immer. Früher räumte ich nur das Notwendigste weg und ließ meine Sachen am Arbeitstisch liegen, um am nächsten Tag genau dort weiterzumachen, wo ich aufgehört hatte. Schließlich wunderte ich mich, warum mir am nächsten Tag die Motivation fehlte, weiterzuarbeiten. Ein aufgeräumter, strukturierter und freundlich gestalteter Arbeitsbereich lädt ein, ein „neues Blatt“ zu beschreiben und mit neuer Energie und neuen Ideen loszustarten. Ein übersichtlicher Arbeitsplatz (egal ob Bürotisch, Atelier, dein Studio, die Küche, deine Werkstatt, …) schenkt oder nimmt dir Energie. Je geordneter und strukturierter dein persönliches Reich ist, desto mehr Raum (Zeit) hast du für Ideen. Marie Kondo hat achtsames und liebevolles Aufräumen zu ihrer Lebensphilosophie werden lassen und mit ihrem Buch „Magic Cleaning“ einen Weltbestseller geschrieben. Sie löste mit ihrem Buch einen wahren Hype um Minimalismus und Ordentlichkeit aus. Ich kann ihr Buch nur wärmstens empfehlen.

Im Übrigen kann es richtig Spaß machen sich bei der Gestaltung und Dekorierung seines Arbeitsplatzes kreativ auszutoben. 

 

Routinen zwischen durch

Eine Kombination aus Yoga & Tai-Chi findest du in diesem Video – diese Übungen sind am wirkungsvollsten gleich morgens oder abends nach der Arbeit, am besten auf nüchternen Magen. Auch regelmäßiges Dehnen & Strecken sowie Yoga-Atemtechniken sind Routinen, die statt dem Kaffeekick auch kreative und nachhaltige Impulse entfachen.

 

Pflanzenfreunde

Pflanzen sind nicht nur Raum-Verschönerer, sondern auch Luftqualität-Verbesserer. Die Pflege rund um die grünen Freunde kann zu einer wundervollen Routine werden, die beruhigend und ausgleichend wirkt. Das regelmäßige Entfernen abgestorbener Blätter, Blüten und Wurzelteile fühlt sich an, wie ein innerlicher Hausputz. Auch das Gießen, Düngen und umtopfen sind Tätigkeiten, die dabei helfen, sich zu erden und komplett im Hier und Jetzt zu sein. Dabei kann man wundervoll seine Kreativität ausleben – egal ob beim Planen, Pflegen und Anlegen des eigenen Gartens, beim Verzieren und basteln von Töpfen oder beim Dekorieren von Räumen oder Tischen. Selbst das Ernten und Trocknen von Gartenkräutern oder Blumen bringt Freude und schenkt Ruhe. Sich seinen Pflanzen zu widmen, ist eine liebevolle Geste gegenüber der Natur und sich selbst.

 

Räuchern

Räuchern kann den eigenen Energiefluss sehr positiv beeinflussen. Schamanen, Heilerinnen, Therapeuten und viele Energetiker arbeiten mit der Kraft von Düften. Allerdings ist auch Vorsicht geboten: Fertige Räucherstäbchen erhöhen die Feinstaubbelastung im Raum und enthalten zudem hoch-konzentrierte Stoffe, die mehr schaden als dienen. Zudem werden einige Räucherstäbchen – vor allem jene, die in Indien oder Asien produziert werden, durch Kinderarbeit gewonnen. Es sollte zu einem Grundsatz werden, Produkte zu meiden, deren Herstellung in irgendeiner Form Leid erzeugen. Leid erzeugt wieder Leid. Druck erzeugt Gegendruck – nach ayurvedischen Prinzipien sind Mensch, Tier, Natur und Umwelt eng miteinander verbunden, deshalb ist es wichtig, auf das, was wir konsumieren und wie wir etwas konsumieren, zu achten. In Wahrheit geben wir bei jedem Einkauf einen Stimmzettel für oder gegen Gerechtigkeit ab. Dies ist nicht immer leicht oder günstig, aber es ist richtig für fairere Bedingungen in unserer Welt.

Ich empfehle zum Räuchern regionale Pflanzen zu verwenden – wie zum Beispiel Salbei, Rosmarin oder Lavendel und beim Räuchern gut zu lüften.

 

Abendliche Routinen

Richte deine Zeit der Aktivität nach der Jahres- und Tageszeit. Der Winter ist generell eine Zeit der Ruhe und der Innenschau. Diese Zeit dient dem Reflektieren vergangener Ereignisse und dem Planen von Neuem. Im Sommer, wo das Licht länger und intensiver ist, ist dann die Zeit der Umsetzung gekommen. Wenn die Sonne untergeht, lass auch deine Aktivitäten immer ruhiger und langsamer werden. Reduziere deine Aktivitäten am PC und Smartphone und sorge mit kleinen liebevollen Routinen für einen gemütlichen Tagesausklang – einige Beispiele für abendliche Routinen: 

·         Mittagssnack für den kommenden Tag zubereiten und dabei Lieblingsmusik hören

·         Licht dimmen, Kerzen anzünden, Duftlampe aktivieren

·         Wohltuendes Bad oder Massage-Dusche

·         Kopfmassage / Massagen

·         Bewusst Zeit für den Partner / die Partnerin nehmen

·         Den Himmel beobachten, bis die ersten Sterne auftauchen

·         Bodyscan (vor dem Einschlafen in jeden Körperbereich hineinfühlen und dabei auf eine tiefe Atmung fokussieren)

 

Der kreative Funke

Was haben diese vielen Routinen nun konkret mit Kreativität zu tun? Durch das regelmäßige Genießen mehrerer der aufgezählten Aktivitäten bin ich wesentlicher entspannter, ausgeglichener und gleichzeitig neugieriger, offener, fröhlicher und dankbarer geworden. Genau diese Emotionen bilden die Basis von Kreativität: Freude, Staunen, Dankbarkeit, Entspannung… Möchtest du deiner Kreativität (und deiner Gesundheit) also nachhaltig etwas Gutes tun, dann schenke dir Zeit für dich  selbst wenn es anfangs nur eine halbe Stunde am Tag ist. 

Und das wichtigste: Sorge für Abwechslung in deinen Routinen und bleibe neugierig  das ist der Garant für Lebendigkeit und Kreativität.

 

Shine bright,

Jasmin

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